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Familie is nich

Nominiert für den Filmkunstpreis und den Rheingold Publikumspreis 2024

Das nuancierte Zusammenspiel von Meret Becker und der Nachwuchsschauspielerin Luise Landau zieht die Zuschauer unweigerlich in den Bann. Regisseurin Nana Neul gelingt ein feines, ausbalanciertes Psychogramm zwischen einer Frau, die mit ihrem Leben abgeschlossen hat und ihrer Enkelin, die leben will.

Familie is nich

© ZDF / Nik Konietzny

mit Meret Becker, Luise Landau, Emma Bading, Florian Lukas, Banafshe Hourmazdi u.a.

Sie reitet wortkarg wie ein Cowboy einsam durchs Dorf in Brandenburg. Anne (Meret Becker) ist Eigenbrötlerin, einsam und verbittert, zerstritten mit allen im Dorf. Da steht plötzlich die 8-jährige Tilda vor der Tür, ihre Enkelin. Ihre Mutter musste ins Gefängnis und sie braucht ein Zuhause. „OK“, sagt Anne, „aber Familie ist nich“ und geht in den Stall zur Arbeit, heimlich aber zum Nachdenken. Und wir ahnen: Sie ist gar nicht so herzlos, wie sie vorgibt zu sein. Man fragt sich, was da passiert ist im Leben, erfährt es nur so stückweise, wie Anne sich ihrer Enkelin und schließlich auch dem Dorf wieder annähert. Dieses „Zurück ins Leben“ wird so überzeugend inszeniert und gespielt, dass der Film einem buchstäblich ans Herz geht. Die 8-Jährige ist nämlich so stur wie ihre Oma und deren Tochter Julia ist es auch. Sie hatte den Kontakt mit ihrer Mutter abgebrochen, Hilfe verweigert, die sie so dringend braucht. Bei beiden Müttern lösen sich die Verhärtungen langsam, aber sicher auf und am Ende lacht wieder die Sonne auf dem Land, wo das Leben nur zugeschüttet war – aus Habgier anderer, aber auch aus Sturheit und Freiheitsliebe dieser Frauen. Niemand ist eine Insel. Unser Eröffnungsfilm ist wie ein Programm für uns alle. (MK)

Mi 21. Aug. 18.30 Uhr Zeltkino B Eröffnung mit Gästen
Mi 21. Aug. 18.30 Uhr Zeltkino A Übertragung Eröffnung
Sa 24. Aug. 18.00 Uhr Zeltkino C
Mo 26. Aug. 20.45 Uhr Freiluftkino
Sa 31. Aug. 20.45 Uhr Freiluftkino
So 08. Sept. 21.00 Uhr Zeltkino B

Regie: Nana Neul
Buch: Andrea Deppert
Länge: 89 min
Kamera: Bernhard Keller
Schnitt: Anna Kappelmann
Musik: Can Erdogan, Beat Solér
Ton: Julian Dech
Produzent*in: Julia Rappold, Philipp Budweg, Producerin Gudula von Eysmondt
Redakteur*in: Eva Klöcker (ZDF), Julius Windhorst (ZDF/ARTE)
Redaktion: ZDF, 55100 Mainz; ZDF/ARTE, 55100 Mainz
Produktion: Lieblingsfilm GmbH, Damenstiftstrasse 7, 80331 München, 089/ 89057830, office@lieblingsfilm.biz, www.lieblingsfilm.biz
FSK: ab 18 Jahren (Film ungeprüft)
Möglich ab 6 Jahren

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